Unser Forschungsprogramm

Die Forschung im Promotionskolleg dient der Klärung von zwei Fragen, die den Kern unseres Forschungsprogramms bilden:

  1. Was macht Good Administration aus?
    Hier wird untersucht, welche Dimensionen Good Administration besitzt und wie sich diese messen lassen.
  2. Was begünstigt Good Administration?
    Hier interessieren wir uns dafür, welche Faktoren Good Administration erleichtern oder verhindern können und wie groß der jeweilige Einfluss ist.

Aus diesen beiden Fragen leiten sich die acht Themen des Forschungsprogramms ab.

Thema 1: Die Konzeptualisierung von Good Administration

Was macht gutes Verwaltungshandeln aus? In diesem Promotionsprojekt liegt der Fokus auf der Erarbeitung geigneter Indikatoren für Good Administration auf Basis der interdisziplären Forschungsansätze sowie deren Erforschung u.a. mithilfe internationaler Vergleiche.

Thema 2: Good Governance für mehr Nachhaltigkeit

Promotionsprojekte im Feld der Nachhaltigkeit sollen einerseits untersuchen, wie Nachhaltigkeitsstrategien unter Beteiligung von Bürgerschaft und Verwaltung entwickelt werden können. Andererseits zielen sie darauf ab, geeignete Indikatoren zur Erfolgsmessung dieser Nachhaltigkeitsstrategien zu identifizieren.

Thema 3: Good Administration und untergesetzliche Normen

Der Ansatz der „Good Administration“ nimmt ganz zentral auch den Zusammenhang von Rechtsetzung und Normvollzug in den Blick. Vor diesem Hintergrund wird die Rolle der untergesetzlichen Normen (Rechtsverordnungen, Satzungen und Verwaltungsvorschriften), ihre Entstehung und Wirkweisen auch im Rahmen des Promotionskollegs beleuchtet. Dies gilt zum einen für die im Zusammenhang von Rechtsetzung und Rechtsanwendung maßgebliche Rolle von Verwaltungsvorschriften beim Gesetzesvollzug im Mehrebenensystem. Zum anderen wird die Qualität untergesetzlicher Normen (v.a. von Rechtsverordnungen) als Ausdruck delegierter Rechtsetzung im Verständnis der neueren Institutionenökonomik exemplarisch anhand der Prinzipal-Agenten-Theorie betrachtet.

Thema 4: Good Migration Governance

Gutes Verwaltungshandeln beinhaltet auch die Durchsetzung schwacher Interessen. Welchen Beitrag leisten hier die neuen Möglichkeiten der Interessenvertretung im kommunalen Wahlrecht? Welche Rolle spielen analoge und digitale Organisationsstrukturen in der Artikulation und Durchsetzung migrantischer Interessen?

Thema 5: Konzeptualisierung und Effekte der Verwaltungskultur

Verwaltungskultur prägt Verwaltungshandeln. Wie wirkt sich die Verwaltungskultur auf die persönlichen Präferenzen der Beschäftigten, ihre Wahrnehmung von Good Administration sowie auf Pozesse und Führung aus?

Thema 6: Digitale Schnittstellen in der Finanzverwaltung

Die Schnittstellen zwischen der Steuerverwaltung und den Steuerpflichtigen sind in Deutschland bislang nur zum Teil digitalisiert. Welche Konzepte der digitalen Schnittstellen zwischen Steuerpflichtigen und Finanzbehörden Gibt es? Wie steht es um deren Verfassungsmäßigkeit und Unionsrechtsmäßigkeit? Welche Anforderungen ergeben sich aus dem Datenschutz?

Thema 7: Cooperative Compliance als Instrument effizienter Steuerdurchsetzung

Cooperative Compliance ersetzt zunehmend die traditionlelle Betriebsprüfung. Können Mitarbeiter:innen der Finanzbehörden mit dem Wechsel der Form der Prüfung ihrer Aufgabe der Steuerdurchsetzung eher gerecht werden? Wie wirkt sich die Cooperative Compliance auf die Erfüllungskosten der Unternehmen aus einschließlich möglicher Vorteile aus höherer Rechtssicherheit?

Thema 8: Digitalisierung und Ermessensausübung

Digitalisierung verändert die Arbeit der Verwaltungsbeschäftigten. Dies betrifft auch die Nutzung von digitalen Tools und automatisierten Verarbeitungen bei der Entscheidung von Verwaltungsverfahren, bei der die Verwaltungsbeschäftigten bisher selbst abgewogen haben. Wie verändert sich die Ermessensausübung infolge Digitalisierung? Welche Konsequenzen ergeben sich dadurch für die Qualität des Verwaltungshandelns?