Schwerpunkt “Nachhaltigkeit im Verwaltungshandeln”
Nachhaltiges Handeln ist nicht zuletzt angesichts des Klimawandels ein zentrales Thema unserer heutigen Zeit, das von unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Akteuren gefordert und gefördert wird. Auch die öffentliche Verwaltung muss das Prinzip der Nachhaltigkeit in ihr Handeln integrieren. Neben der Beachtung ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Gesichtspunkte hat nachhaltiges Handeln auch die Interessen der jetzigen und der zukünftigen Generationen zu berücksichtigen. Nachhaltiges Verwaltungshandeln spielt dabei in unterschiedlichen Bereichen eine Rolle. Die Bandbreite reicht von der „grünen“ Beschaffung umweltfreundlicher Produkte, z.B. Green-IT, der Erzeugung von Energie mithilfe regenerativer Energieträger, der Planung klimaneutraler öffentlicher Gebäude, der Organisation von Mobilität, bis hin zur kommunalen Pflegeplanung oder zu nachhaltigen Investitionen etwa im Gesundheitswesen („Green/Blue Hospital“ etc.). Zahlreiche Vorschriften des Verwaltungsrechts verankern zwar die Nachhaltigkeit als zu berücksichtigendes Kriterium, im Verwaltungshandeln nimmt sie aber immer noch nicht den gebührenden Stellenwert ein. Dies liegt zum Teil an der Komplexität des Konzepts Nachhaltigkeit, aber auch an der notwendigen Abwägung mit anderen Belangen wie etwa der Wirtschaftlichkeit. Ein zu entwickelndes Konzept der Nachhaltigkeit im Rahmen der Good Administration muss über die Gesetzgebung hinaus deswegen alle Stakeholder in die Analyse einbeziehen.
Promotionsprojekt
Das Promotionsvorhaben widmet sich den Fragen, welche Gründe der Durchsetzung der Nachhaltigkeit im Verwaltungshandeln bisher entgegenstehen, welches Maß an Nachhaltigkeit angesichts der Abwägung mit kollidierenden Interessen möglich ist und welche Gestaltungsspielräume die Verwaltung hierbei besitzt. Schließlich geht es um die Entwicklung von Strategien und Steuerungsinstrumenten, die das Ziel der Nachhaltigkeit in der öffentlichen Verwaltung verwirklichen können.
Kollegiatin: Charlotte Krause
Mentorat: Prof. Dr. Gerald Sander (Öffentliches Recht), Prof. Dr. Frank Brettschneider (Kommunikationswissenschaft), Prof. Dr. Birgit Schenk (Organisationsmanagement und Verwaltungsinformatik), Prof. Dr. Felix Hammer (Rechtswissenschaften)
Schwerpunkt “Bürgerbeteiligung und Verwaltungshandeln”
Nachhaltige, gesellschaftlich tragfähige Lösungen – etwa bei Bau- und Infrastrukturprojekten, aber auch beim Entwickeln von Nachhaltigkeits- oder Digitalisierungskonzepten einer Kommune – erfordern einen gut organisierten Trialog zwischen Politik, Verwaltung und Bürger:innen. Kommunikation und Formate dialogorientierter Bürgerbeteiligung können in der Entscheidungsvorbereitung eine wichtige Funktion erfüllen. Oft ist die Verwaltung für die Vorbereitung und Durchführung dieser Bürgerbeteiligung ebenso verantwortlich, wie für die Verarbeitung der Ergebnisse der Beteiligung. Dabei spielen Strukturen, Kulturen, Akteure und Projekt-Charakteristika eine Rolle.
Promotionsprojekt
Das Promotionsvorhaben soll die Entscheidungen im Vorfeld und während der Durchführung von Beteiligung und / oder das Zustandekommen eines partizipativen Fußabdrucks im Verwaltungshandeln beschreiben und erklären.
Kollegiat: Lukas Keßler
Mentorat: Prof. Dr. Frank Brettschneider (Kommunikationswissenschaft), Prof. Dr. Volker M. Haug (Öffentliches Recht), Prof. Dr. Angelika Vetter (Politikwissenschaft)