Die beiden geplanten Promotionsprojekte widmen sich den digitalen Schnittstellen zwischen der Steuerverwaltung und den Steuerpflichtigen. Das Steuerverfahren ist in Deutschland bislang nur zum Teil digitalisiert. Insbesondere unter Compliance-Gesichtspunkten ist die zügige Intensivierung smarter digitaler Schnittstellen zwischen den am Besteuerungsverfahren Beteiligten dringend erforderlich. Durch sie lassen sich Aufwand und Kosten des Steuervollzugs für die Finanzverwaltung, aber auch für den Steuerpflichtigen erheblich reduzieren. Die Finanzverwaltung erhält dadurch nicht nur Daten zur automatisierten Verprobung, sondern könnte – zumindest in Teilen – auf die Steuererklärung verzichten. Allerdings müssen hierbei die verfassungsrechtlichen Anforderungen beachtet werden. Andere Staaten sind in der Digitalisierung der Steuerverwaltung bereits weiter fortgeschritten. Es bieten sich daher rechtsvergleichende Untersuchungen innovativer Konzepte auf ihre Übertragbarkeit in die deutsche Steuerrechtsordnung an.
Promotionsprojekt
Die Dissertation soll dabei die Verfassungsmäßigkeit und Unionsrechtsmäßigkeit der Konzepte prüfen sowie einen Abgleich mit dem Datenschutzrecht vornehmen. Konkret könnten sich die Dissertationen der digitalen Betriebsprüfung, Risikomanagementsystemen der Finanzverwaltung (§ 88 Abs. 5 AO) oder dem System der Mehrwertsteuer im Hinblick auf die digitale Kapazität widmen. Dabei wird eine Zusammenarbeit mit der baden-württembergischen Finanzverwaltung angestrebt.
Kollegiat: Lukas Burrer
Mentorat: Prof. Dr. Ulrich Palm (Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht), Prof. Dr. Stefan Holzner (Steuerverfahrensrecht und Einkommenssteuerrecht), Prof. Dr. Holger Kahle (Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Prüfungswesen), Prof. Dr. Gabi Meissner (Besitz- und Verkehrssteuerrecht)