Schwerpunkt: Digitalisierung und Ermessensausübung
Entscheidungen in Verwaltungen werden zunehmend durch die digitale Bereitstellung von Informationen, virtuelle Interaktionen und automatisierte Informationsverarbeitungen unterstützt. Dies gilt auch für Ermessensentscheidungen von Verwaltungsbeschäftigten. Bisher ist allerding noch nicht klar, welche Formen digitaler Unterstützung aus Sicht der Beschäftigten die Ermessensauslegung erleichtern und die Qualität der Entscheidungen verbessern und welche nicht.

Promotionsprojekt
Im geplanten Promotionsvorhaben sollen die Determinanten und Konsequenzen unterschiedlicher Formen digital gestützter Ermessensentscheidungen anhand qualitativer und quantitativer Methoden untersucht werden. Die Perspektive der Verwaltungsbeschäftigten, ihre Wahrnehmungen und ihr Verhalten stehen im Zentrum der Betrachtungen.
Kollegiat: Raimund Lehle
Mentorat: Prof. Dr. Anna Steidle (Psychologie), Prof. Dr. Caroline Ruiner (Soziologie), Prof. Dr. Arne Pautsch (Öffentliches Recht) , Prof. Dr. Michael Schorn (Institutenökonomik)
Schwerpunkt: Implementierung von KI und Wohlbefinden der Beschäftigten
Verwaltungsarbeit wird zunehmend durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) geprägt, wodurch Prozesse automatisiert, Arbeitsabläufe verändert und neue Formen der Interaktion mit Technologien geschaffen werden. Unklar ist bislang, wie diese Veränderungen aus Sicht der Verwaltungsbeschäftigten erlebt werden und welche Auswirkungen sie auf ihr Wohlbefinden haben.
Promotionsprojekt
Im geplanten Promotionsvorhaben sollen die Auswirkungen der Implementierung von Künstlicher Intelligenz auf das Wohlbefinden von Verwaltungsbeschäftigten untersucht werden. Dabei stehen die veränderten Arbeitsanforderungen, entstehende Ressourcen sowie mögliche Belastungen im Mittelpunkt. Mithilfe qualitativer und quantitativer Methoden wird analysiert, wie Verwaltungsbeschäftigte den Einsatz von KI erleben und welche Faktoren zu einer gesundheitsförderlichen Gestaltung der Technologie beitragen können.
Kollegiatin: Anna Victoria Kost
Mentorat: Mentorat: Prof. Dr. Birgit Schenk, Prof. Dr. Siegmar Otto, Prof. Dr. Bernhard Boockmann, Prof. Dr. Jörg Dürrschmidt
Schwerpunkt: Soziale Twin-Transition – Soziale Nachhaltigkeit von KI-Implementierung in der Öffentlichen Verwaltung
Die „Twin Transition“ bezeichnet den gleichzeitigen Wandel hin zu einer digitalen und nachhaltigen Gesellschaft. Sie betont, dass technologische Innovation (z. B. Digitalisierung) und soziale sowie ökologische Nachhaltigkeit gemeinsam gestaltet werden müssen. Für die öffentliche Verwaltung bedeutet das: Digitalisierung ist unerlässlich, um Prozesse zu beschleunigen, Ressourcen zu schonen und den Service für Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, wie sich dieser Wandel auf die Beschäftigten in der Verwaltung auswirkt (etwa in Bezug auf die Arbeitsbedingungen), welche die digitalen Transformationen alltäglich mittragen müssen. Nur wenn Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammengedacht werden, kann die Transformation optimal gelingen.
Promotionsprojekt
Im geplanten Promotionsvorhaben wird mithilfe empirisch-quantitativer Methoden untersucht, wie psychologische Faktoren – etwa das Erleben von Psychological Safety und andere Indikatoren wahrgenommener sozialer Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz – durch die Implementierung digitaler Tools in der öffentlichen Verwaltung beeinflusst werden. Mit einbezogen werden zudem arbeitsplatzbezogenen Rahmenbedingungen, wie etwa der Unterstützung durch Vorgesetzte. Ziel ist es, zu analysieren, inwiefern solche Rahmenbedingungen den Zusammenhang zwischen der Einführung digitaler Technologien und der wahrgenommenen sozialen Nachhaltigkeit beeinflussen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, Digitalisierungsprozesse in der öffentlichen Verwaltung sozialverträglich (d.h. sozial nachhaltig) zu gestalten.
Kollegiat: Nicolas Neef
Mentorat: Prof. Dr. Siegmar Otto, Prof. Dr. Birgit Schenk, Prof. Dr. Bernhard Boockmann
Schwerpunkt: Human-AI Interaction (HAII) in der Öffentlichen Verwaltung – Individuelle Hürden und Treiber von KI-Nutzung sowie Ihre Auswirkungen auf Verwaltungshandeln.
KI wird zunehmend in der Verwaltung implementiert, doch je nach KI-Tool kann das Ausmaß der KI-Nutzung durch die Verwaltungsbeschäftigten individuell gesteuert werden. Offen bleibt, welche psychologischen Faktoren die individuelle KI-Nutzung fördern oder hindern und wie an diesen angesetzt werden kann, um die Implementierung neuer KI-Tools zu unterstützen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, welche Konsequenzen der Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung mit sich bringt und wie KI das Denken sowie Handeln von Verwaltungsangestellten beeinflusst.
Promotionsprojekt
Im geplanten Promotionsvorhaben soll mit empirisch-quantitativen Methoden untersucht werden, welche psychologischen Faktoren (beispielsweise die Einstellung gegenüber KI) die Nutzung KI-basierter Tools in der öffentlichen Verwaltung fördern beziehungsweise hindern. Die Resultate sollen genutzt werden, um Strategien zu entwickeln, wie die Implementierung von KI-Tools in der Verwaltung unterstützt werden kann. Zudem soll im Rahmen des Promotionsvorhabens untersucht werden, was mögliche Konsequenzen von KI-Nutzung für das Denken und Handeln der Verwaltungsbeschäftigten sind. Exemplarisch für diese Fragestellung soll erforscht werden, ob die Interaktion mit KI-Chatbots Entscheidungen von Verwaltungsbeschäftigten beeinflusst.
Kollegiatin: Maike Hering
Mentorat: Prof. Dr. Siegmar Otto, Prof. Dr. Birgit Schenk, Prof. Dr. Bernhard Boockmann